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Offene Türen in der Malschule

Kinder auf den Spuren von Picasso

Ein bisschen verrückt dürfen auch schon Künstler im Kindesalter sein. Kreativ sind sie in jedem Fall. Und Spaß macht der Umgang mit Pinsel und Farbe allemal. Dies wurde beim Schwalbacher Malschulfest deutlich.

von sz-mitarbeiterin Martina Meuren

Schwalbach. Den wahren Künstler kribbelt's ständig unter den Nägeln. Immer auf der Suche nach dem Neuen, ob Materialien, Techniken oder Themen. Stefanie Weber ist ein herausragendes Beispiel dafür. Die ausgebildete Künstlerin – sie ist unter anderem Illustratorin – ist mit Drucktechniken ihre „Neuen Wege“ gegangen. Und wenn man ein Schwalbacher Malschulfest besucht – am vergangenen Sonntag war es das neunte – dann weht der Geist der Künstlerin und Malschulleiterin durch alle Räume. Seit 1980 besteht die einzige saarländische gemeindeeigene Malschule, seit 1996 hat sie ihren Sitz in der Laurentiusschule Hülzweiler im ersten Stock.

Wer selbst schon Schüler dort war, den erfasst da schon ein bisschen Wehmut, wenn er die Exponate der ehemaligen Kurse betrachtet. Vielfalt, Ideenreichtum und eine wunderbar verrückt-kreative

Kinderarbeit zeichnet das Schaffen dort aus. Rund 13 Kurse stellen aus, Stefanie Weber überall, gut gelaunt, viel Kindergelächter neben raunenden Besuchern, die von vielen Werken mehr als angetan sind. Der wahre Künstler beherrscht sein Metier, und er lernt das Zeichnen aus dem Effeff wie im Kursus von Stefanie Weber. Ursula Gorius zeigt einfach Hervorragendes im Stillleben. Nach dem Erlernen des Handwerks muss die Kreativität folgen, und Sonja Hager bringt das in der kreativen Bildgestaltung und in Aquarell Plus derart enthusiastisch rüber, dass Herzsprünge und asiatische Ästhetik einfach fesseln.

Rund ums Drucken geht es bei Karin Rieger, da gibt es kleine filigrane Flora- und Fauna-Objekte, ethnische Miniaturen, einfach gelungen! Ganz große Talente wie Doris Wilhelm gibt es im Ölmalkursus von Ewald Oster zu entdecken.

Und wenn auch Genie Pablo Picasso von sich selbst behauptete, in seiner modernen Kunst sei er lediglich ein Scharlatan gewesen, der die Zeit und ihre Auswüchse verstanden habe - was die Kinderkurse der Schwalbacher Malschule in Anlehnung an Picasso oder Klee präsentieren, ist schlicht genial! Corinna

Bast, Anke Bier und Karin Rieger verstehen es, Kinder und Jugendliche zu motivieren und einfach alles Spielerische raus zu lassen: Tonreliefs, Inseln aus Zuckerkreide von Anna Carina Kotzur sind zu bewundern. Lisa Trittelvitz hat eine Schweinekuh gemalt und die steht als dreidimensionales Pappmachéobjekt bombastisch in der Ecke.

Abstrakte Spielereien mit Kleisterpapier – auch die von Lena Groß würden Einzug in Galerien halten können. Hundertwassersteine, bemalt nach Motiven des gleichnamigen Künstlers, liegen aus, und wenn sie als Druck ihre künstlerische Expression finden, dann sprühen sie vor Farbe. Die physiognomische Dreiteilung des Gesichtes zum korrekten Porträtzeichnen wird spielerisch geübt, und das Motto Inkagold im Foyer unter anderem von Aisha Persch so gut umgesetzt, dass die ethnische Naivität kongenial getroffen wird. Dazu Objekte wie Schildkröte oder Tisch im Eingangsbereich: So muss Kunst vermittelt werden: genial, witzig, und einfach gut. Infos über laufende Kurse der Schwalbacher Malschule gibt es bei der Gemeindeverwaltung, Telefon (06834) 571125.